Einen ganz besonderen Gast konnten die Schülerinnen und Schüler der
Klasse 7a in ihrem Unterricht begrüßen. Chor-Bischof Professor Dr. Adai
Jakob aus dem südindischen Kerala berichtete den Siebtklässlern sehr
anschaulich über das Leben von Kindern in seinem Heimatland.
Die Mädchen und Jungen freuten sich sehr über diesen Besuch, denn sie
wollen in diesem Schuljahr das von einem Priester geleitete Waisenhaus
Nesa in Muthukulam bei Tiruchirapalli im Südosten Indiens finanziell
unterstützen. 80 Waisen und Halbwaisen aus den unteren Kasten haben in
Nesa eine Heimat gefunden und rund 200 Kinder werden als Tagesgäste
betreut.
So hatten die Siebtklässler die Möglichkeit, Informationen über Südindien
aus erster Hand zu erhalten. „Warum gibt es so viel Armut in Indien und
warum müssen auch viele Kinder dort arbeiten?“, frage Nadja Wolff den
Bischof. Lukas Burkhardtsmaier stellte Fragen zum Kastensystem und
natürlich wollten die Schüler auch viel über Schule und Unterricht
wissen.
Und Chor-Bischof Dr. Adai Jakob blieb in perfektem Deutsch keine Antwort
schuldig. Mit seiner ruhigen, freundlichen Ausstrahlung zog er die Kinder
in seinen Bann. Packend, eindrucksvoll und motivierend berichtete er von
den Menschen in seinem Heimatland. Er beschrieb anschaulich den Alltag
von Kindern in Indien und erzählte natürlich auch viel über die Schule.
„In Indien tragen alle Kinder eine Schulkleidung und das ist gut so, weil
sie aus verschiedenen Kasten stammen und so alle die gleiche Kleidung
haben.“ Ganz besonders stellte er bei seinen Schilderungen die Bedeutung
der christlichen Nächstenliebe für das soziale Leben auf dem indischen
Subkontinent heraus.
Eines interessierte die Siebtklässler noch ganz besonders und Sarah
Edinger fragte neugierig den Bischof: „Warum sind Sie in Deutschland und
kommen oft hierher?“. Seine Antwort war ganz einfach: „Ich war auf einem
Kongress in Rom und reiste dann nach Regensburg, wo ich vor fast vierzig
Jahren bei Professor Ratzinger, heute Papst Benedikt XVI., studiert
habe.“ Die Kinder staunten nicht schlecht! Gern hatte er die Einladung
von Klassenlehrer Dr. Josef Önder angenommen, mit dessen Familie ihn eine
langjährige Freundschaft verbindet. „Es ist und war mir eine besondere
Freude, euch über das Leben und die Kinder in Indien berichten zu
können“, und sprach der Klasse am Ende des Zusammenseins ein großes
Kompliment aus: „Ihr wart sehr, sehr neugierig und wart sehr, sehr
aufmerksam.“
Doch auch die 7a sparte nicht mit Komplimenten. „Vielen Dank, dass Sie zu
uns gekommen sind. Wir haben heute viel über Indien erfahren und es war
richtig schön und interessant mit Ihnen“, lobte ihn die stellvertretende
Klassensprecherin Nadja Wolff und bedankte sich mit einem kleinen
Geschenk bei ihrem Gast.
Bericht: Dr. J.
Önder
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